Da sich die globalen Märkte weiter entwickeln, sind Unternehmen bestrebt, ihre Investitionen zu diversifizieren und die Risiken zu mindern. Südostasien (SEA) hat sich dank seines starken Wirtschaftswachstums, seiner strategischen Lage und seines günstigen Investitionsklimas zu einem Hotspot für Greenfield-Investitionen entwickelt. In Verbindung mit der zunehmenden Umsetzung der China +1-Strategie ist Südostasien auf dem Weg, ein zentrales Drehkreuz für Produktion und F&E in verschiedenen Sektoren, einschließlich der Elektro- und Elektronikindustrie, zu werden.
Welches sind die größten Industriezweige in ASEAN?
1) Elektronik
SEA erlebt in allen Branchen einen beschleunigten digitalen Wandel. Dieser Wandel wird durch künstliche Intelligenz (KI), das Internet der Dinge (IoT), erweiterte und virtuelle Realität (AR/VR), Quantencomputer und autonome Maschinen vorangetrieben, was viele Möglichkeiten für die Halbleiterindustrie schafft.
Aufgrund der niedrigen Arbeitskosten, der verbesserten Fertigungsmöglichkeiten und Handelsabkommen ist die Region für die E&E-Fertigung sehr attraktiv. Viele ausländische Unternehmen suchen aktiv nach alternativen Beschaffungsmärkten zu China und können von dieser Diversifizierung profitieren, indem sie Produktionsstätten in Südostasien errichten.
Die wichtigsten Akteure
2) Landwirtschaft
Die Agrarindustrie in Südostasien spielt eine wichtige Rolle für die wirtschaftliche Produktivität der ASEAN-Region. Zu den wichtigsten Exportgütern gehören Palmöl, Kautschuk, Reis, Meeresfrüchte und Obst. Trotz ihrer zentralen Rolle steht die Branche vor einigen Herausforderungen, darunter die negativen Auswirkungen des Klimawandels, Überfischung und nicht nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken, die ihre langfristige Nachhaltigkeit bedrohen.
Der technologische Fortschritt bietet jedoch transformative Möglichkeiten für den Sektor. Innovative Lösungen können die Anschaffungskosten erheblich senken, wertvolle Daten durch ausgeklügelte Betriebsüberwachungssysteme sammeln und Verwaltungsprozesse vereinfachen. So fördern sie eine nachhaltigere und effizientere landwirtschaftliche Produktion.
Darüber hinaus bieten Thailand, Malaysia, die Philippinen und Vietnam günstige Bedingungen für die Entwicklung einer groß angelegten Produktion von Agrarnahrungsmitteltechnologie. Diese Länder sind auch gut positioniert, um bei der Integration fortschrittlicher Technologien in ihre landwirtschaftlichen Praktiken führend zu werden und sowohl das Wirtschaftswachstum als auch die ökologische Nachhaltigkeit in der Region zu fördern.
Die China +1 Strategie in ASEAN
Was ist die C+1-Strategie?
Die China +1-Strategie ist ein Geschäftskonzept, das darauf abzielt, die Abhängigkeit der Lieferkette von China zu minimieren, indem Produktions- und Beschaffungsaktivitäten in andere Länder verlagert werden. Diese Strategie soll die Risiken mindern, die mit einer übermäßigen Abhängigkeit von einem einzigen Land verbunden sind (politische Instabilität, Handelsspannungen, steigende Arbeitskosten, ...).
Durch die Umsetzung der China-Plus-One-Strategie profitieren Unternehmen von:
- einer Verbesserung der Widerstandsfähigkeit der Lieferkette
- Kosteneinsparungen - Erkundung wettbewerbsfähiger Arbeitskosten, günstiger Wechselkurse und steuerlicher Anreize in verschiedenen Ländern
- dem Zugang zu neuen Märkten und die Möglichkeit, ihre Zielgruppe direkter kennenzulernen
Der ASEAN-Aktionsplan für die Zusammenarbeit im Energiebereich (APAEC)
Ziel des APAEC ist es, die Energiesicherheit, Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit in der Region durch gemeinsame Anstrengungen und Ziele zu verbessern. Dieser Plan ist in Phasen gegliedert, wobei sich jede Phase auf spezifische Ziele und Initiativen zur Bewältigung der energiepolitischen Herausforderungen und Chancen der Region konzentriert.
Die Phase I (2016-2020) konzentrierte sich auf "die kurz- bis mittelfristigen Strategien, die erforderlich sind, um eine Zusammenarbeit im Bereich der Energieversorgungssicherheit zu erreichen und zu einer stärkeren Konnektivität und Integration zu gelangen. "
Mit der Phase II (2021-2025) hat sich die Region verpflichtet, die Ziele für erneuerbare Energien bis 2025 zu erreichen:
- 23% der gesamten Primärenergieversorgung (TPES)
- 35% Anteil an der installierten Leistung
Es werden bedeutende Initiativen ergriffen, um Südostasien auf dem Weg zu einer nachhaltigen Energiezukunft voranzubringen. Eine Schlüsselinitiative ist die Schaffung eines ASEAN-Stromnetzes mit dem Ziel:
- Ausweitung des regionalen multilateralen Stromhandels
- Stärkung der Widerstandsfähigkeit und Modernisierung des Netzes
- Förderung der Integration von sauberen und erneuerbaren Energiequellen
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Förderung von Energieeffizienz und Energieeinsparung mit dem ehrgeizigen Ziel, die Energieintensität bis 2025 um 32 % gegenüber 2005 zu senken. Diese Bemühungen sind insbesondere auf die Sektoren Verkehr und Industrie ausgerichtet, die große Energieverbraucher sind.
Darüber hinaus ist es notwendig, die Energiepolitik und -planung voranzutreiben, um die Energiewende in der Region zu beschleunigen und ihre Widerstandsfähigkeit zu verbessern.
